Größere Markt Rücksetzer und Abverkäufe sorgen für unterschiedlichste Reaktionen bei Anlegern. Während einige panisch verkaufen, kaufen andere nach und wiederum andere warten auf Trendumkehrungen um Positionen zu eröffnen – geeignetes Risikomanagement ist der wichtigste Faktor für langfristigen Erfolg. Wir von Teroxx verfolgen diese Philosophie seit mehr als einem halben Jahrzehnt und können solche temporäre Marktsituationen frühzeitig einschätzen und geeignete Maßnahmen zur Kapitalsicherung durchführen.
Gedankengang der Woche
Digital Asset News
Der Bitcoin-Preis ist zum ersten Mal seit Februar unter 50.000$ gefallen und erreichte einen Tiefstand von 49.351$, bevor er sich wieder in Richtung der 52.000$-Marke bewegte. Da die BTC-Dominanz 58 % erreicht, während sowohl der Altcoin- als auch der Aktienmarkt einbrechen, wurden über 17 % der gesamten Marktkapitalisierung der Kryptowährungen temporär aus dem Markt gespült. Laut CoinMarketCap lag die gesamte Marktkapitalisierung des Kryptomarktes bei etwa 2,16 Billionen Dollar, fiel aber am 5. August auf einen Tiefstand von etwa 1,76 Billionen Dollar. In den frühen Morgenstunden des 5. August führte der Beginn des Bitcoin-Preisverfalls dazu, dass gehebelte Long-Positionen von Händlern im Wert von 600 Millionen Dollar liquidiert wurden. Bei diesem “Marktcrash” stürzte auch Ether ab und verlor in nur zwei Stunden fast 20 % seines Wertes. Zum Zeitpunkt des Schreibens lag der ETH-Preis bei etwa 2.200$, nachdem er sich von einem Tiefstand von 2.172$ minimal erholt hatte.
Seit dem 2. August verzeichnete der Markt den größten Ausverkauf innerhalb von drei Tagen seit fast einem Jahr und verlor über 500 Milliarden Dollar, während die Performance des S&P 500 im gleichen Zeitraum um über 4% sank, Tech-Aktien mehr als 10% ihrer Werte einbüßten und der japanische Leitindex an nur einem Tag einen Abverkauf von über 11% hinnehmen musste.
Angesichts wieder aufkeimender Rezessionsängste, schlechter Beschäftigungsdaten in den Vereinigten Staaten und eines schleppenden Wachstums bei führenden Technologiewerten könnte der Markteinbruch gerade erst begonnen haben. Anders als in der Woche vom 29. Juli, als der Crypto Fear & Greed Index einen Wert von 67 erreichte – kategorisiert als „Gier“ – ist der aktuelle Wert von 26 tief im „Fear“-Gebiet.
Die Europäische Union bereitet sich auf die Einführung ihrer neuen Regulierung namens Markets in Crypto-Assets (MiCA) vor, dem ersten umfassenden Regulierungsrahmen für die Kryptobranche.
Damit wäre die Europäische Union (EU) zugleich die erste Rechtsordnung mit einem ganzheitlichen Rechtsrahmen für digitale Vermögenswerte.
Während dies also auf legislativer Ebene ein entscheidender Moment für die Krypto-Regulierung allgemein ist, könnte die praktische Umsetzung erhebliche Herausforderungen mit sich bringen, so Hedi Navazan, die Leiterin der Abteilung Compliance und Regulatory Affairs bei Crystal Intelligence.
Die Compliance-Expertin erklärte gegenüber Cointelegraph zunächst, dass MiCA darauf abzielt, einen harmonisierten Rahmen für die Emission und den Handel mit Krypto-Assets zu schaffen, der dringend benötigte Rechtsklarheit und Verbraucherschutz bietet:
„Der Weg zu einer effektiven Umsetzung ist jedoch mit Herausforderungen verbunden, insbesondere für die Aufsichtsbehörden.“
Crystal Intelligence wurde kürzlich von der Europäischen Zentralbank (EZB) als Blockchain-Analysepartner für die bevorstehende MiCA-Implementierung ausgewählt. Das Unternehmen wird die Zentralbank beim Nachvollziehen der Onchain-Aktivitäten unterstützen, so Navazan:
„Unsere Daten werden der EZB dabei helfen, die Onchain-Aktivitäten in den Ländern, die ihrer Rechtsprechung unterliegen, besser zu verstehen, um ihre Bewertung des Risikos und der Finanzstabilität zu unterstützen.“
Auch wenn die Korrelation zwischen dem Krypto-Sektor und dem Aktienindex Nasdaq zuletzt nachgegeben hatte, können sich Bitcoin, Ethereum und Co. nicht dem starken Abverkauf am Aktienmarkt gänzlich entziehen. So haben die Quartalsergebnisse der Big-Tech-Konzerne tendenziell enttäuscht, beziehungsweise konnten die zu optimistischen Erwartungen nicht erfüllen.
Immerhin sind drei Billionen US-Dollar in den vergangenen Tagen aus dem Aktiensektor geflossen. Die Realisierung, dass KI-Unternehmen wie Nvidea vielleicht doch nicht ganz so schnell wie erhofft einen volkswirtschaftlichen Boost lostreten, ist allerdings nur ein Grund für das schlechte Sentiment.
Sah es in den vergangenen Monaten nach einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung, vor allem in den USA, aus, hat sich in den vergangenen Tagen das Blatt gewendet. Konjunktursorgen machen sich in den führenden Industrienationen im Eiltempo breit. Besonders die bislang starken USA überraschen mit einer deutlich schlechteren Arbeitslosenquote als erwartet. Weniger Jobs, dafür mehr Anträge auf Arbeitslosenhilfe sind das eine, das andere sind negative Zukunftsaussichten, wie der ISM-Einkaufsmanagerindex nahelegt. Dieser fiel auf den niedrigsten Stand seit acht Monaten.
Frühindikatoren wie der Kupferpreis signalisieren schon seit Wochen schwache Konjunkturaussichten. Während die Bank of England diese Woche eine Leitzinssenkung von 0,25 Prozent vorgenommen hat, steuerte die einflussreichere Bank of Japan in die genau entgegengesetzte Richtung. So stieg der Leitzins von 0,1 Prozent auf 0,25 Prozent. Was sich nach einem Mini-Schritt anhört, hat gewaltige Auswirkungen auf den Markt. Durch die jahrelange Nullszinsphase in Japan wurden Billionen von Yen in amerikanische Vermögenswerte, von Staatsanleihen bis hin zu Tech-Aktien, investiert.
Digital Asset Markt:
Marktbericht inklusive Trading Idee
Die vergangene Woche zeigte deutlich auf, dass die weltweiten Finanzmärkte und vor allem die „Tech-Aktien“ vor größeren Herausforderungen stehen, um die Kurslevel zu halten und zu bestätigen. Die Kursverluste waren überproportional hoch und mündeten in einer sehr negativen Markteröffnung am Montag. Der japanische Nikkei verlor über 10% an einem Tag – Rezessionen werden aktuell bestätigt und die akkumulierten Kursrücksetzer vieler Aktien überschreiten die 20% Marke von den gebildeten Hochpunkten. Dies sorgte ebenfalls bei den digitalen Assets für größere Abverkäufe und Rücksetzer. Marktanleger reagieren mit weniger Risiko und somit fehlen einerseits die Investitionen in den Markt der digitalen Assets und andererseits führen Abverkäufe und Liquidierungen zu überdurchschnittlich hohen Kursrückgängen.
Auf Wochensicht büßte der Markt ungefähr 25% an Kapitalisierung ein. Dies verdeutlicht eindrucksvoll die Negativität, welche den Markt beeinflusst.
Für die kommende Woche heißt es: Sollte Ruhe und eine geringere Volatilität in die Märkte einkehren, dann bietet prinzipiell jedes Asset Chancen für eine risikooptimierte Longposition.
Charttechnik
Charttechnisch gesehen rangiert Bitcoin nun auf den Leveln von Februar und büßt einen Großteil des Aufschwunges des Jahres ein. Die psychologisch wichtige Marke von ~$50.000 sollte als Support dienen, um eine Trendumkehr zu unterstützten. Sollte diese Resistenzzone durch anhaltende Abverkäufe der weltweiten Finanzmärkte durchbrochen werden, könnte eine Bestätigung des „Bärenmarktes“ folgen.
Sollte schnelle Positivität in den Markt zurückkehren, kann mit erhöhter Volatilität und starken (positiven) Kursschwankungen gerechnet werden.
Die nächsten Kursziele bei positiver Entwicklung: ~$55.000, ~$57.500, ~$60.000
Die nächsten Kursziele bei negativer Entwicklung: ~$50.000, ~$48.000 ~$45.500
Trading-Idee
Nach einer soliden Supportetablierung könnten risikoarme Longs mit engem Stop-Loss in den High-Caps lukrativ für mittelfristige Positionen sein. Vor allem stark abverkaufte Altcoins bieten zukünftig gute Chancen, da diese auf Level zurückgelaufen sind, die der Markt seit Monaten nicht gesehen hat.s behandelt und gehalten werden.
Wöchentlicher Überblick
Wie üblich stellen wir auch detaillierte Videos für diejenigen zur Verfügung, die tiefer in das Thema einsteigen möchten.